Lykien, das Land des Lichts und mittendrin die Perle – Patara.
Ein unbedeutender Wellenschlag des tiefblauen Meeres an einem der weitesten und bewegendsten Strände des östlichen Mittelmeeres. Von Sanddünen, grüner Wildnatur und steilen Felshügeln umgeben, unter dem ewig blauen Himmel und seinem ständigen Begleiter, der eigentümlichen Stille antiker Zeiten – der Patara Strand.
Als „schönster Strandabschnitt weltweit“ ausgezeichnet – der Patara Strand
Der weltweit merhfach ausgezeichnete, schönste Strandabschnitt des Jahres liegt in einem traumhaften Panorama dem Himmel zu Füßen, auf einem rund 100 ha großen Areal, unter dem sich zudem eine vergangene „Welt“ verbirgt, die zeitweise vom Sand der starken Südwinde und dem Vergehen der Zeit vergraben wurde.
Noch haben die Betonbauten der zerstörerischen Hotelanlagen (wie beispielsweise in Side, östlich von Lykien) die langen Sandstrände von Patara nicht erreicht. Noch ist die Gegend unbefleckt von menschlicher Gier.
Patara liegt heute im Kernland der Lykier der so genannten Trimili, wie sie seit jeher von den Hethitern und anderen in Anatolien lebenden Völkern genannt wurden. An diesem ehemaligen Haupthafen Lykiens schlagen die Wellen des Meeres so hoch, dass ein dagegen Ankämpfen schier unmöglich erscheint.
Reisende, die überwiegend aus Europa stammten, entdeckten im späten 18. Jahrhundert Lykien und auch die Ruinen von Patara. Jedoch hatten die Ruinen, die über Jahrhunderte unter einer Sandschicht begraben lagen, nicht die Erscheinung von heute. Archäologische Grabungen über Jahrzehnte haben die Monumente hervorgebracht.
Der Hafen von Patara verlandete zunehmend seit der Antike. Eine andauernde Sandanschwemmung des Flusses Xanthos und durch die Bildung von Wanderdünen wurde der Hafen irgendwann ganz aufgegeben.
Der Überlieferung zufolge wurde im 3. Jahrhundert der weltbekannte spätere Bischof Nikolaus von Myra in Patara geboren. (Klaus Zimmermann: Geburtsort des Heiligen Nikolaus. Patara in der Spätantike. In: Patara – Lykiens Tor zur römischen Welt. Philipp von Zabern, München 2016.)
Die Apostelgeschichte berichtet von den Missionsreisen des Paulus, der unter anderem mit dem Schiff von Rhodos nach Patara kam und von hier aus seine Reise weiter fortsetzte.
Systematische Begrabungen begannen in Patara erst 1988. In 2013 feierte die Grabung ihr 25 jähriges Bestehen. Die Forschung dauert insbesondere auf dem nahegelegen Hügel weiter, wo man eine viel frühere Geschichte Pataras untersucht.
Hohe und starke Wellen am Strand von Patara
Wer sich einmal in die Wellen und Sanddünen des einstigen caput gentis Lyciae, der Hauptstadt des lykischen Volkes fallen lässt, der wird die Tore des Himmels ganz weit öffnen, bis am Ende dieser Öffnung das Licht Lykiens in die Poren aufatmender Menschenseelen sich einflüstert.
Der 18 km lange Sandstrand ist ein Geheimtipp für eine Türkei Reise. Wer sich abseits des gewöhnlichen Touristenortes einem exklusiven und geschichtsträchtigen Ort sehnt, der wird mit dem Strand von Patara in der Türkei genau das richtige finden.
In Anatolien reisen bedeutet gleichzeitig auch in der Geschichte der Zivilisation der Menschheit reisen. Es bleibt einem kaum Zeit, sich all das bewusst zu machen, was man alles erlebt.
Patara zählt zu den ältesten Gründungen Lykiens
Das Tor zur Außenwelt Alt-Lykiens schlug hier seine großen Häfen auf und zählt heute zu den ältesten Gründungen Lykiens, von deren Schönheit die Wissenschaft fortwährend schmecken darf.
Denn hier begegnet die ewige Symphonie der Wellenschläge des tiefblauen Meeres mit den Gottheiten, dem des Apollon gleichermaßen, als müsste das unberührte Dasein Pataras aus dem Tiefschlaf der Vergangenheit zur Geschichte geweckt werden.
Eine lykische Metropole liegt dem Erwachen seiner Seelen bereit und lässt sich von den Südwinden gleiten.
Patere ist das urartäische Wort für Stadt, woraus Georg Neumann den Namen Patara ableitet. Bei den Hethitern hieß die Stadt Patar, von Pttara, woraus sich der griechische Name Patara ableitete. Wer einmal in den Tagebüchern von Otto Benndorf und Georg Niemann liest, dem steht das literarische Bild dieser Landschaft offen vor Augen. In einheimischen Inschriften und auf Münzen wird Patara als geläufiger Name verwendet.
In den Tagebüchern eben genannter Autoren Ende des 19. Jahrhunderts, wird die Vielfalt Lykiens in sehr nüchterner und fast trockener Art beschrieben (vgl. Reisen in Lykien und Karien ausgeführt im Auftrage des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht. Beschrieben von Otto Benndorf und Georg Niemann, mit einer Karte von Heinrich Kiepert. Band I. Wien, 1884.)*
Vom hellenischen Gründungsmythos zu den archäologischen Funden
Eindeutig ist Patara keine griechische oder hellenische Gründung aus der Antike gewesen.
Die archäologischen Funde belegen eine frühere Gründungszeit dieser magischen Stadt an der südlichen Spitze der Halbinsel von Lykien. Und auch der Gründungsmythos des Pataros wird den griechischen Mythos in der hinsicht nicht retten können, in der der Sohn des Apollon und der Xanthos Nymphe Lykia gemacht wurde.
Erahnen lässt sich die frühe Existenz der Stadt in einer Sage, wonach Telephos, verwundet von Achilleus seine Heilung beim Apollon von Patara sucht.
Unter ihrem Führer Sarpedon kämpften die Lykier in Troja an der Seite ihrer anatolischen Weggefährten gegen die Invasoren, „von dem wirbelnden Strome des Xanthos kommend“, wie es bei Homer über Jahrtausende zu lesen war. Und kultische Handlungen von Königen und Herrschern waren nie so selten, wodurch Patara über Jahrhunderte hinweg vergessen werden könnte.
Der einheitlich lykische Ursprung von Patara in Anatolien
Patara war und ist eine einheimische, anatolische Gründung und wird dem griechischen Gründungsmythos nicht gerecht, nicht zuletzt wegen ihrer einheimischen Namen und den noch viel bedeutsameren Wegweisermonumenten, nach denen Patara als ein Land zu lokalisieren wäre, mit welchem die Lykier sich selbst benannt hatten, Trimili.
Das Volk von Lukka ist somit mit denselben Namen gleichzusetzen, die aus hethitischen und ägyptischen Quellen zu belegen sind, Trimili und Lykier.
Diese Volksgruppe entsprang aus einer gemeinsamen Kultur, die einheitlich lykisch, ionisch und östlich war, geschult mit Kunstformen und dem Gedankengut Anatoliens.
Insbesondere auf der Oberfläche des Tepecik Hügels sind viel ältere Funde als diejenigen aus der hellenischen Zeit, die wir heute bewundern dürfen; und diese weit älteren Mauern sind eindeutig ionisch, viel weniger hellenisch, ganz sicher anatolisch.
Begegnung mit den einheimischen Bauern von Patara
Diese schwer zugängliche, bergige Gegend wird heute von ehemaligen Bauern als Geschäftsführer von Hotelanlagen und Pensionen genutzt.
Die Welt treibt in großen Wellenschlägen das Geld in die Kassen dieser Bauern, die noch vor einigen Jahrzehnten nichts von dem Gold wussten, auf dem sie sich ihre kleinen Bauernhöfe und Wohnungen errichteten.
In unmittelbarer Nähe der Antiken Stadt und dem Strand von Patara ist der kleine Ort Gelemis zu finden. Hier haben Sie die Möglichkeit bei einem Türkei Urlaub in Patara halt zu machen. Die Inhaber der Pansionen sind sehr gastfreundlich und hilfsbereit.
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